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Dozentin Ursula Bruckdorfer mit drei Fagottinstrumenten auf der Bühne des BFS-Konzertsaales. Daneben Martina Fiedler an der Truhenorgel

Klangwelt der Fagottinstrumente aus drei Jahrhunderten

Am Donnerstag, 07. Oktober '23 fand das erste Dozentenkonzert der BFS Musik im aktuellen Schuljahr statt.  Unter dem Titel "Fagott - Basson - Dulzian" stellte BFS-Dozentin Ursula Bruckdorfer mit Unterstützung von Kollegin Daniela Quintern am Klavier und Martina Fiedler am Cembalo und an der Truhenorgel verschiedene Fagottinstrumente aus drei Jahrhunderten vor.

Hier der Artikel von Elke Walter aus der FLZ vom 07.12.23:

Viel Puste und eine spezielle Blastechnik
Beim Dozentenkonzert der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl drehte sich alles rund um Fagottinstrumente und deren Klangcharakteristik

DINKELSBÜHL - Das Fagott hat am Donnerstag im Zentrum des Dozentenkonzerts der Berufsfachschule für Musik gestanden. Fagottistin Ursula Bruckdorfer stellte im Konzertsaal Instrumente aus drei Jahrhunderten und ihre jeweilige Klangcharakteristik vor.

Das Holzblasinstrument, wie man es heute kennt, blickt auf eine Reihe verwandter Fagott-Vorgänger zurück. Allen gemeinsam ist die Tonerzeugung durch ein Doppelrohrblatt, das eine ganz spezielle Blastechnik erfordert. Ursula Bruckdorfer machte das mit unterschiedlichen Stücken und Instrumenten vor.
Zunächst mit einem Fagott der Romantik, auf dem die Musikerin Anton Reichas „Sonate für Fagott und Klavier in B-Dur“ spielte. Das Instrument hatte sie auf einem Züricher Flohmarkt entdeckt. Ihre Kollegin Daniela Quintern begleitete sie am Flügel.
Etwas anders zeigte sich das Klassik-Fagott im Zusammenspiel mit dem Cembalo. Das feine Spiel von Martina Fiedler passte gut zum Ton des barocken Holzblasinstruments. Ausgewählt hatten die beiden Musikerinnen das „Duetto f-Moll für Fagott und obligates Cembalo“ von Christoph Schaffrath, einem Zeitgenossen von Johann Sebastian Bachs Söhnen.
Danach wechselte die Fagottistin zum Basson, einer französischen Variante des Fagotts, das im Klang etwas weicher wirkte. Nebenbei erwähnte sie, dass auch Bach dieses Instrument gerne verwendet hatte. Solistisch kam die Klangcharakteristik etwa bei einem Prelude aus der „6. Suite op. XXXV für Basson solo“ oder auch bei Georg Philipp Telemanns „Fantasie Nr. 8 in g-Moll für Basson solo“ sehr gut zur Geltung.
Das erforderte viel Puste und eine ausgezeichnete Blastechnik. Ursula Bruckdorfer hatte beides. Dennoch schien es, dass sich das Instrument stellenweise durchaus auch einmal als bockig erwies. Zum Schluss kam der älteste Vertreter der Fagott-Familie, das Dulzian dran. Das bestach ganz besonders mit seinem feinen, weichen Klang. Zusammen mit Martina Fiedler an der Truhenorgel brachte Fagottistin Bruckdorfer mit einem Werk des spanischen Komponisten und Dulzianspielers Bartolomeo de Selma y Salaverde ihr Instrument sehr schön zum Klingen.
Die beiden Instrumente, aber auch die Spielweise von Bruckdorfer und Fiedler harmonierten ganz besonders gut. Das kam bei den Zuhörerinnen und Zuhörern bestens an. Eine Zugabe mit einem Werk des spanischen Renaissance-Komponisten Diego Ortiz folgte in derselben Duo-Besetzung.
Mit den jeweiligen Werken kamen die Fagottinstrumente aus den unterschiedlichen Epochen gut zur Geltung, spiegelten aber auch die klanglichen Varianten. Ursula Bruckdorfer ließ in ihre Moderation immer auch Wissenswertes rund um das Fagott einfließen.
Kurzweilig und informativ.

[Foto: Elke Walter]