Hier der Artikel von Wolfgang Hauf aus der FLZ vom 05.07.24 zum Nachlesen:
Rockiger Abschluss
Studierende der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl zeigten die Bandbreite ihrer Ausbildung
DINKELSBÜHL – Bei leichtem Nieselregen startete das Abschlusskonzert der Rock-Pop-Klasse der Berufsfachschule für Musik im Innenhof des ehemaligen Karmeliterklosters, dem Sitz der Schule. Vier Bands aus Studierenden, darunter einige Absolventen, zeigten ihr Können.
Jede Schülerband präsentierte dem Publikum fünf Eigenkompositionen, die in einem Workshop erarbeitet worden waren. Den Anfang machte die Band Farbrausch in der Besetzung Wiona Jakscht (Vocals), Patrick Weiser (Gitarre), Barna Taschner (Bass), David Gnedel (Keyboard) und Kolja Specht (Drums). Schon das erste Stück („Greatest Love Affair“) beeindruckte durch seine Melodiösität, unterlegt mit einem groovigen Bass, einfühlsamem Gesang und schönem Gitarrensolo.
In dem Song „Vitamin D“ bekam die Band Unterstützung durch das „Gebläse“: Simona Christinziani und Leopold Behr an den Trompeten, Pauline Karg an der Posaune. Alle Stücke wurden von Sängerin Wiona Jakscht mit Inbrunst und Engagement moderiert, sie animierte auch immer wieder zum Mitmachen.
Als zweite Band waren Euphoric Recall in der Besetzung Liz Gaal (Vocals), Johannes Prinz (Gitarre), Nils Schowalter (Bass), Daniel Wanner (Keyboard) und Laurenz Heugel (Drums) an der Reihe. Ihr erstes Stück („Lose Control“) bestach durch
Funky Rhythmen, schöne Tempowechsel und eine eingängige Melodie. Bei „Different Ways“ forderte Liz Gaal das Publikum zum Tanzen auf, was bei dieser Funk-Rock-Nummer mit groovigem Bass überhaupt kein Problem war.
In „Muddy Canvas“, einem ebenfalls funkigen Stück mit leichten Techno-Anklängen, geht es um Menschen, die auf einer großen Leinwand versuchen, ein Bild zu malen. Es gelingt nicht so wie gewünscht und „du versuchst zu verbessern, aber alles wird braun“, eine Anspielung von Liz Gaal an das politische Geschehen in Europa. Sängerin Liz Gaal interagierte auf lebendige und natürliche Art mit dem Publikum, motivierte und animierte dort, wo es angemessen war.
NUR DEUTSCHE TEXTE IM REPERTOIRE
Phänomen war die einzige Band, die nur mit Texten in deutscher Sprache arbeitete. Hieu Nguyen (Vocals), Max Renner (Gitarre), Alexander Binder (Bass), Samuel Odenwald (Keyboard) und Leon Gröger (Drums) zeigten eine Palette, die von groovig-rhythmisch („Phänomen“) über Rock-Pop gemixt mit Hip-Hop- Elementen („Depression im Paradies“) bis funky reichte („30 Megabyte“). In „Alles taub“ kam statt des E-Basses ein synthetischer Bass zum Einsatz, der dem Ganzen eine Techno- Note gab. Einfühlsam führte Gitarrist Max Renner in „24 Stunden“ ein. Eine besondere Note bekam diese Komposition durch die Wechselsoli von Gitarre und Keyboard. Es ging im Text darum, dass viele Menschen den Zwang haben, ständig produktiv zu sein – 24 Stunden eben.
Den Abschluss der Schüler markierte die Band Fiebertraum mit Felix Manseicher (Vocals), Elijah Andreula (Gitarre), Tim Hunke (Bass), André Schneider (Keyboard/Trompete) und Tim Matthei (Drums). „Udo“, eine Nummer in bester Punk- Rock-Tradition, ließ das Publikum mitgehen. In „Hank“ kombinierte die Gruppe Klassik-Rock mit Funk und Hip-Hop-Elementen (Gesang). In „Ich bin im Stress“, einem rockigen Song mit Ska-Einflüssen, ließ Sänger Felix Manseicher auf humorvolle Art den „Startrompeter André“ extra einfliegen. Der zeigte dann auch wirklich, dass er dieses Instrument beherrscht.
Alle Schülerbands zeigten, dass sie viel gelernt hatten. Beeindruckend war vor allem, dass sie tatsächlich nur Eigenkompositionen darboten.
Zum Schluss trat dann noch traditionell die Dozentenband in der Besetzung Petra Schneeser (Vocals), Peter Wölpl (Gitarre), Norbert Meyer-Venus (Bass), Martin Kasper (Keyboard) und Claus Hessler (Drums) vor das Publikum. Bis der Sound passte, dauerte es aber zirka 15 Minuten. Zeit, die die Schülerbands nicht hatten. Gekonnt professionell interpretierten die Musiker Coversongs wie „Closer“, „Saved“, „Appron Strings, „Goldil Ocks“ und „Moderation"