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Foto mit Cellospielerinnen und -spielern in der Paulskirche Dinkelsbühl

Abschlusskonzert des Celloworkshops

Hier der Artikel von Roman Kocholl aus der FLZ vom 09.04.25 zum Nachlesen:

So schön kann Weltschmerz klingen

Abschlusskonzert eines Workshops der Dinkelsbühler Cellisten 2.0 in der St.-Pauls-Kirche – Programm mit Musik aus verschiedenen Jahrhunderten

DINKELSBÜHL – Eine außergewöhnliche Besetzung: Bis zu 17 Cellistinnen und Cellisten hatte in
wechselnden Konstellationen vor dem Altarraum Platz genommen. Beim Abschlusskonzert des Workshops mit dem Dozenten Jorin Jorden in der St. Pauls-Kirche boten diese ein Programm mit Stücken aus dem 16. bis zum 20. Jahrhundert. 
Wie Prof. Michael Spors, der Leiter der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken in Dinkelsbühl zu Beginn des Konzerts erwähnte, haben sich zu Workshop und Konzert auch einige Ehemalige eingefunden, um mit den derzeitigen Schülerinnen und Schülern ein großes Ensemble zu bilden.
So hatten die Jüngeren die Möglichkeit, von den Älteren, von denen einige inzwischen an großen Musikhochschulen studieren, zu lernen.
Spors dankte dem Dozenten Jorin Jorden aus Hannover, der den Kurs hochprofessionell, ohne Allüren und in angenehmer Atmosphäre gestaltet habe. Jorden seinerseits stellte die Frage: Warum spielt man in einem Cello-Ensemble? Und gab die Antwort sogleich selbst: „Weil wir es können.“ Er meinte damit das breite Klangspektrum des Cellos, das es ermöglicht, sowohl für ein tiefes klangliches Fundament zu sorgen, als auch in hohen Lagen melodisch zu schwelgen.
In dem anderthalbstündigen Konzert hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit, sich von der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten selbst zu überzeugen. Ein gewaltiger Kontrast entstand, als nach den eröffnenden Stücken aus dem 16. und 17. Jahrhundert die Bearbeitung von Max Bruchs Komposition „Kol Nidrei“ erklang. Ganz tief in die Klangwelt des späten 19. Jahrhunderts
führte dieses Werk. Die Solistin Judith Nayda ließ die bisweilen schmerzvoll-melancholische, stets hochemotionale Musik in ihrer intensiv empfundenen Interpretation erlebbar werden. So schön kann Weltschmerz klingen. Das Ensemble
bereitete ihr dafür einen dunklen, wohligen Klangteppich.
Nach Werken von Jean Françaix und Arvo Pärt folgte der südamerikanische Teil des Abends. Berühmte Tangos von Astor Piazzolla und Angel Villoldo sowie das dem Konzert seinen Titel gebende Stück „Danzon Nr. 2“ von Arturo Márquez standen auf dem Programm, was den jungen Musikerinnen und Musikern ganz andere Fähigkeiten abverlangten. Insbesondere ein rhythmisch-akzentuierter Zugriff war hier gefragt. Mit viel Spielfreude präsentierten die 17 Cellistinnen und Cellisten auch diese Musik. Begeisterter Beifall war ihnen gewiss.

Foto: Roman Kocholl